Siglind Bruhn
Die Musik von Jörg Widmann
Jörg Widmann wurde 1973 in München geboren. Nach erstem Klarinettenunterricht mit 7 Jahren studierte er an der Musikhochschule München und der Juilliard School in New York. Sein Kompositionsstudium, begonnen mit 11 Jahren, setzte er bei Hans Werner Henze fort und vollendete es bei Wolfgang Rihm. Seit 2001 ist Jörg Widmann Professor für Klarinette an der Musikhochschule Freiburg, seit 2009 zusätzlich Professor für Komposition. Seine Werke, deren Besetzung vom Solo über Kammerensembles bis zu Orchestermusik und Opern reichen, werden von namhaften Künstlern wie Christian Tetzlaff, Heinz Holliger, dem Arditti- und dem Minguet-Quartett, Kent Nagano, Paavo Järvi und Pierre Boulez aufgeführt. Zu seinen Auszeichnungen zählen der Paul-Hindemith-Preis (2002), der Arnold-Schönberg-Preis (2004), der Claudio-Abbado-Kompositionspreis (2006) und der Elise Stoeger Prize des Lincoln Center New York für besondere Leistungen im Kammermusikbereich (2008).
Diese erste eingehende Studie zur Musik von Jörg Widmann (*1973) behandelt 18 Werke des Komponisten, zusammengefasst in fünf für sein bisheriges Schaffen repräsentativen Kategorien: instrumentale Poesie (die Klaviersonate Fleurs du mal nach Baudelaire, drei Werke für verschiedene Streicherensembles zu Figuren aus griechischen Mythen und das Orchesterwerk Teufel Amor nach einem Fragment von Schiller), die “Trilogie des instrumentalen Singens” (Lied, Chor und Messe für Orchester), die fünf Streichquartette, drei der Kammermusikwerke mit Klarinette (Sieben Abgesänge auf einen tote Linde, Oktett und Quintett) sowie die zwei großen Kompositionen für das Musiktheater (Das Gesicht im Spiegel und Babylon).